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Vom Büro zurück ins Klassenzimmer 

von Charlotte 11. Oktober 2023
 

Die Herausforderungen der Rückkehr an die Universität nach einem Jahr Arbeit

Zwei gegensätzliche Lebensstile

Jeder spricht von den positiven Aspekten eines Auslandsjahres oder eines Praktikumsjahres, aber es bringt auch Schwierigkeiten mit sich. Das Leben eines Studenten ist völlig anders als das eines Arbeitnehmers, und der Wechsel zwischen diesen beiden Lebensbereichen kann für junge Menschen schwierig sein. Ich habe vor kurzem den Wechsel von der Büromitarbeiterin zu der Studentin geschafft, also wer könnte besser über dieses Thema schreiben als ich?


Absolvierung eines Praktikums

Als Studentin war es schwer, mich an die Routine zu gewöhnen, an fünf Tagen in der Woche von 9 bis 17 Uhr zu arbeiten. Ich habe ein einjähriges Praktikum in der Personalabteilung eines Büros in Frankfurt gemacht. Die größte Herausforderung war natürlich die Sprachbarriere, aber auch der Druck und die Verantwortung, die mit einer Vollzeitstelle verbunden sind.

Nach einem Jahr fiel es mir immer noch schwer, jeden Tag um sieben Uhr aufzustehen und mit dem Zug zur Arbeit zu fahren. Ich musste meinen ganzen Lebensstil ändern, abends nicht mehr ausgehen und unter der Woche früh zu Bett gehen. Aber ich hatte keine andere Wahl, ich hatte eine Menge Arbeit zu erledigen, und meine Kolleg:innen im Büro warteten schon auf mich. Ich begann, es zu genießen, so früh produktiv zu sein, und beschloss, dass ich dies auch nach meiner Rückkehr an die Universität tun würde. Auf jeden Fall.


Wieder an der Universität

Das habe ich selbstverständlich nicht getan. In dem Monat zwischen meiner Rückkehr nach England und dem dritten Studienjahr habe ich mich sehr schnell (zu schnell?) daran gewöhnt, faul zu sein und spät aufzuwachen. Wie für alle Studenten war es leicht, in schlechte Gewohnheiten zurückzufallen.

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An der Universität im Vereinigten Königreich wird viel Wert auf individuelles Lernen gelegt, wobei vielleicht nur acht Stunden pro Woche tatsächlich in Vorlesungen oder Seminaren verbracht werden. Deshalb ist es sehr wichtig, organisiert und motiviert zu sein, selbst zu arbeiten und sich zu organisieren zu lernen. Das hatte ich offensichtlich vergessen. Nach einem strikten Arbeitsplan und einer 35-Stunden-Woche im Büro war es sehr schwierig, meine Zeit selbst zu planen und nicht den ganzen Tag im Bett zu liegen. Ich sag‘ euch, das Leben ist hart!

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Nach drei Wochen bin ich jetzt besser organisiert und kann meine Zeit besser nutzen. Das letzte Jahr an der Uni erfordert viel Arbeit. Das gilt für beide meiner Fächer: Deutsch und Soziologie. Ich benutze jetzt die Zeitmanagementfähigkeiten, die ich im Büro gelernt habe, um sicherzustellen, dass ich alle Arbeiten für die Woche erledige. Der Termindruck im Büro hat mir bei der Motivation zur Erledigung meiner Aufgaben sehr geholfen. In der Zeit vor den Prüfungen an der Universität fällt es mir allerdings schwer, ohne Zeitdruck produktiv zu sein - aber wenn die Prüfungszeit beginnt, werde ich sicher viel produktiver sein.

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Es ist aber auch wichtig, eine gute Work-Life-Balance zu haben und sich Zeit für Freizeitaktivitäten und Entspannung zu nehmen. Gerade in einer Stadt wie Liverpool gibt es immer etwas zu tun, sei es ein Clubbesuch, ein Konzert oder ein Fußballspiel. Man kann von der Arbeitswelt lernen und gleichzeitig das Studentenleben genießen.

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Über die Autorin

Charlotte ist 21 Jahre alt und Studentin an der Universität Liverpool. Ihr Auslandsjahr hat sie in Frankfurt verbracht. Sie studiert Deutsch und Soziologie und kann ohne Pepsi Max nicht überleben.

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