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Weihnachten: die deutsch-englische Liebesbeziehung, die bis heute andauert.

von Sophie 11. März 2024
 

Weihnachten!: gemütliche Feuer im Kamine; Geschenke unten dem Baum; Kuchen und zusammen mit den Nachbarn ein bisschen beschwipst werden, mit Baileys im Kakao (und dann in den meisten Fällen,  die Nachbarn bis zum nächsten Jahr vermeiden, um dann wieder weiterzumachen): Es handelt sich um Traditionen, die den Engländern schon immer im Gedächtnis geblieben zu sein scheinen. Aber wie das Oktoberfest fast eine ganze Population verrückt macht, für das, was deutsche Kultur bieten kann: nämlich Bier und Fleisch- Vor 180 Jahren gab es eine andere Liebesbeziehung, der wir dankbar sein können, denn sie löste eine beeindruckende Anzahl an Traditionen aus...

Christmas Tree

Hinweis! Der Weihnachtsbaum ist eine Geschichte mit deutscher Wurzel…

Es ist das Jahr 1848 und du heißt Königin Viktoria, du bist schon mit deinem attraktiven deutschen Mann verheiratet (und Cousin, aber na ja, es ist das Jahr 1848 und du bist die Königin, also egal) seit fast acht Jahren, und er hat eine ganz tolle Idee: Er vermisst seine Heimat an Weihnachten und möchte eine Tradition einführen, die viele Familien in ganz Deutschland pflegen: einen Weihnachtsbaum haben. Das heißt eine Tanne im Haus, oder vielmehr in den, ~Palast~ stellen und sie mit Kerzen und Lebkuchen dekorieren! Die Einführung dieser Tradition hat die viktorianische Bevölkerung, die so familien-orientiert war gefesselt: zusammen rund um einem Baum zusammenzukommen und zu dekorieren war das Image einer perfekten Familie und auch bis heute, ist der Weihnachtsbaum der Ort, an dem sich Familien versammeln und wo der Großteil der Weihnachtstags- Aktivitäten stattfindet.

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“Aber ich dachte, das sei Englisch?! "Ich hab’s immer bei Aldi gekauft…”

- "Du Seggl[1], die beiden sind Deutsch"

 

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Christstollen, ja ich weiß jetzt, dass er sich offensichtlich Deutsch anhört und auch ist, aber als ich ein Kind war, wenn man das Wort jedes Jahr von deiner Oma, die Scouserin[2] ist, kann einem vielleicht vergeben werden, wenn man denkt, dass "Stoolen bread” etwas Englisches sein könnte. Und das dachte ich jedes Jahr bis letzten Dezember, als ich in Spanien mit den Franzosen und Deutschen, die ich kennengelernt habe, zusammen war. 

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(Ich) “Hey Leute, meine Mama hat mir einige englische Weihnachts-Sachen geschickt, guck mal!" "Wir haben Mince Pies und Stollen Brot!" 

(Franzi) “Ich dachte du hast englische Weihnachtsachen gesagt?”

 

Aus dem Untertitel kannst du wahrscheinlich den Rest des Gesprächs erraten. Vielleicht bin ich wirklich dumm und es war schon immer klar, aber es gab einen Moment für mich, wo es mir klar wurde, wie sich der Austausch zwischen der deutschen und der englischen Kultur über die Jahre so sehr vermischt hat, dass ich wirklich dachte, es sei Englisch. Die beiden Länder teilen keine Grenzen, aber egal, wir teilen so viele Ähnlichkeiten und Festlichkeiten, und deswegen war es ja schwieriger, Festlichkeiten wie Weihnachten nach der Tragödie von COVID zu feiern.

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Es gibt kaum einen Fall, wo Gareth aus Yeadon kein Gespräch über die Vorteile und Nachteile der unterschiedlichen Brauerei Prozesse mit Gunnar aus Bad Driburg haben; Aber einmal pro Jahr, wenn der Weihnachtsmarkt nach Leeds kam,  gab es die Möglichkeit dieses Austausch Durch COVID und durch die Restriktionen seit Brexit, ist das fast jetzt unmöglich, und für die Staatsbürger aus Orten wie Leeds, geht die Verbindung mit anderen Ländern wie Deutschland verloren. Und damit auch die Gelegenheit, die Erfahrung und Tradition von Weihnachten zu erleben. Ich betrachte es wie einen echten Ausfall, und vor allem, als eine Tragödie. 

 

Aber ich fühle mich nicht völlig apokalyptisch, ich glaube an den Geist der Menschheit…und an den unendliche Willen der Engländer zu saufen und zu viel Zucker zu essen, etwas, was die Deutschen immer so gut gefördert haben! Es ist nicht alles verloren, aber jetzt müssen wir mehr tun, um diese Liebesbeziehung durch die schwierige Phase zu bringen, und Gareth und Gunnar vereinigen.

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[1] Seggl- schwäbisches Wort für Idiot.

[2] Scouse- jemand, der aus Liverpool kommt.

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Über die Autorin

In den ersten zwei Minuten eines Gesprächs mit Sophie erfährt man drei wichtige Sachen: sie kommt aus Yorkshire, sie ist sehr stolz darauf und jeder, der sagt, dass sie keinen Akzent hat, kommt definitiv aus Südengland und hat von nichts eine Ahnung und soll zurück in den Süden gehen- (Ok, das ist ein Witz!) Aber auf jeden Fall ist sie immer offen für Gespräche und dafür, neue Leute kennenzulernen und über ihre Heimatgrafschaft zu sprechen!

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